Natürlich ist Friedrich Ludwig Jahn (Turnvater Jahn) geb. am 11.08.1778 in Lanz, gestorben am 15.10.1852 in Freyburg, der Vater des Turnsports und vieler anderer Sportarten. Aber Turnvater Jahn war bereits 22 Jahre alt, als 1874 Braunschweiger Sportpädagogen den "englischen Sport" Fußball nach Deutschland importierten.

Urvater des Fußballsports in Deutschland aber ist der Braunschweiger Professor Konrad Koch vom Gymnasium Martino-Catharineum. Sein Helfer war der Turnlehrer August Hermann vom gleichen Gymnasium, der auch den ersten original englischen Fußball nach Braunschweig brachte. 1875 wurde von Prof. Koch das erste "Regelheft in Deutscher Sprache" herausgegeben. Im Januar 1900 wurde der DFB in Leipzig gegründet, am 1. Mai 1904 folgte der Braunschweiger Fußballverband für das Herzogtum Braunschweig.

Bis der Fußballsport nach Schöppenstedt kam, gingen noch rund 20 Jahre ins Land. Aber dann dauerte es nicht mehr sehr lange, bis Fußball auch hier Volkssport Nr. 1 wurde.

Zuerst konnte Fußball nur auf Wiesen und Stoppelfeldern gespielt werden, da es keine geeignete Sportstätte gab. Aber schon 1921 wurde auf Kreisebene in organisierter Form und nach festen Regeln gespielt. 1924 spielte man schon in zwei Schöppenstedter Vereinen Fußball, nämlich im SSV von 1919 und im MTV von 1848. Beide Vereine spielten sich bis auf Bezirksebene hoch.

Da es damals noch keine langen Wechselfristen gab, wechselten die Spieler recht oft zwischen beiden Vereinen. Das schwächte natürlich die Spielstärke beider Vereine, so dass die Vorstände beider Vereine die Absprache trafen, wonach die Spieler der örtlichen Vereine nur zwei Mal pro Spieljahr wechseln durften.

Auch während des zweiten Weltkrieges wurde durchgehend Fußball in Schöppenstedt gespielt, wenn auch oft nur mit zehn Spielern. Wurde bis dahin nur auf Aschenplätzen gespielt, so konnte in den sechziger Jahren die neue Sportplatzanlage in Betrieb genommen werden. Einer der schönsten Sportanlagen im Landkreis Wolfenbüttel.

Auch die beiden Sporthallen tragen dazu bei, dass junge Menschen Lust und Freude am Fußballsport finden. Dafür gebührt unser Dank den weitsichtigen Kommunalpolitiker aus Stadt und Land, die vor über 30 Jahren mit ihren Entscheidungen dazu beigetragen haben, dies alles zu ermöglichen. Auch den Vereinsverantwortlichen sei für die gute Arbeit gedankt, die sie bei den Vertragsverhandlungen mit der Stadt geleistet haben.

Ein sportlicher Höhepunkt der Fußballabteilung war 1977 der Aufstieg in die Verbandsliga Ost, der 5. Liga des N F V, leider musste 1979 der Abstieg in Kauf genommen werden, da nur die ersten sieben Vereine in einer neu eingerichteten und verkleinerten Verbandsliga verbleiben konnten, so dass ein Abstieg in die Bezirksliga zwangsläufig die Folge war.